Sprengung im Steinbruch Hammer
Der lange Weg zum KnallSprengung im Steinbruch Hammer
Steinbruchsprengung
Einer, der viel Erfahrung im Sprengen hat, ist Marco Zimmermann, der sich letztes Jahr in Weisslingen (ZH) mit seiner Firma Georock selbständig gemacht hat. Wie er und sein Team in einem Steinbruch in Herbetswil (SO) eine Sprengung durchführen, zeigt diese Reportage.
Exakte Planung
Die Daten gibt Zimmermann in Programme ein, um schliesslich eine Sprengplanung ausarbeiten zu können. In dieser legt er die Anzahl der Bohrlöcher, ihre Anordnung und die Lademenge an Sprengstoff fest.
Steht die Planung, wird gebohrt. Im Steinbruch Hammer haben die Bohrlöcher einen Durchmesser von 89 Millimetern und reichen rund 10 Meter tief in den Fels. Dadurch können sie mit den Sprengstoffpatronen, die einen Durchmesser von 60 bis 70 Millimetern haben, optimal bestückt werden. Die Bohrarbeiten liefern den Sprengmeistern nebenbei wichtige Infos zur Beschaffenheit des Gesteins und zu möglichen Hohlräumen. Ist der Stein härter oder weicher als angenommen oder hat es Schichtungen, die vorher nicht bekannt waren, spielt das für die korrekte Sprengstoffverteilung eine grosse Rolle. Der Kalkstein in Herbetswil ist weich und eher bröckelig, entsprechend zurückhaltend lädt das Team die Bohrlöcher.
Der Steinbruch«Hammer»
Fakten zur Sprengung in Herbetswil (SO)
Aufwand: Vermessungs- und Bohrarbeiten rund drei Tage (1 Person), laden 4½ Stunden (3 Personen)
Bohrlöcher: 30
Sprengstoffmenge: zirka 1200 Kilogramm oder rund 40 Kilogramm pro Loch
Kosten Sprengstoff: durchschnittlich 5 Franken pro Kilogramm, 20 Franken pro Zünder (pro Loch einer), insgesamt 6600 Franken
Erster ArbeitsschrittDie Fussladung
In das eine steckt er eine Sprengschnur (2), die dafür sorgt, dass die ganze Ladung sauber durchzündet. Ins andere kommt ein Bohrlochzünder (1).
Der Sprengmeister lässt nun die Patrone ins Bohrloch rutschen. Vorsichtig. Nicht, weil der Sprengstoff so empfindlich ist, sondern vielmehr, weil das Bohrloch (6) nicht beschädigt werden darf. Lösen sich beim Herablassen der Fussladung Steine oder Erde, kann das Loch im schlimmsten Fall nicht mehr richtig geladen werden. Das wiederum bedeutet, dass Marco Zimmermann die gesamte Sprengplanung anpassen müsste. Ist die Fussladung unten angekommen, zieht der Sprengmeister die beiden Schnüre wieder ein Stück heraus, schneidet die Sprengschnur (2) ab und klebt sie mit Klebeband an den Bohrlochzünder (1).
Zweiter ArbeitsschrittDie Schaftladung
Dritter ArbeitsschrittZünderverknüpfung
Nach dem letzten Connector werden die Zünder (6) befestigt. Die sogenannten elektrischen Injektionszünder sind innen hohl, der Zündstoff ist auf der Innenseite aufgedampft.
Vierter ArbeitsschrittDie Zündschnur
Impressum
Fotos, Video, Text und Illustrationen: Nora Dämpfle
Schnitt: Nora Dämpfle und Carmen Püntener
Redaktion: Carmen Püntener
Kontakt: daempflenora@gmx.ch
© «der arbeitsmarkt», März 2016