Pistenbefeuerung
PistenfeuerWenn Zürichs Pisten brennen
Nachtruhe
Nachdem das letzte Passagierflugzeug kurz vor 23 Uhr gestartet ist, kehrt am Flughafen Zürich allmählich Ruhe ein.
Leere
Feuer auf den Pisten
Die Idee des Feuers
Funktionen und Bedeutungen der einzelnen Feuertypen erklärt Thomas Knöfler, Leiter Elektro der Flughafen Zürich AG.
Nachtschicht
Grössere Wartungs- und Reparaturarbeiten finden bei Nachteinsätzen ausserhalb der Betriebszeiten, zwischen 23 und 6 Uhr, statt.
Am Wochenende ruhen sich die Mitarbeitenden aus, mit Ausnahme des Pikettdienstes: Dieser muss innerhalb einer Stunde am Flughafen sein können und allfällige Schäden sofort beheben.
Eine Stimme zum Nachtdienst Thomas Knöfler, Leiter Elektro Flughafen Zürich AG
Die Arbeit mit dem Feuer
Ein Spezialeffekt
OrientierungshilfeDas Gelände des Flughafens
Feuer und Fakten
Die Feuer auf den Pisten und Rollwegen werden von Skyguide gesteuert. Im Bereich des Vorfeldes jedoch können die Feuer auch über das Servicefahrzeug ein- und ausgeschaltet werden.
Die Feuer werden je nach Wetter in verschiedenen Helligkeitsstufen eingestellt. Bei starkem Sonnenschein beispielsweise leuchten die Feuer zu 100 Prozent. Dies ist nur auf den ersten Blick widersprüchlich: Scheint die Sonne maximal hell, müssen die Feuer noch heller leuchten, damit der Pilot diese auch erkennen kann. Während der meisten Betriebsstunden leuchten die Feuer allerdings auf einer Stufe von ungefähr 30 Prozent.
Während nächtlicher Reparatur- und Wartungsarbeiten leuchten die Feuer teilweise auf höchster Stufe, und die Umgebung wird dabei taghell. Mitarbeitende tragen in diesen Fällen meist eine Sonnenbrille. Bei Nacht ist der direkte Blick in ein Feuer, das zu 100 Prozent leuchtet, vergleichbar mit dem direkten Blick in die Sonne.
Der Stromverbrauch der Feuer, in Kilowatt pro Stunde gerechnet, ist unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Typ und von der Betriebsdauer ab. Am Beispiel der Pisten am Flughafen Zürich sieht das Ganze wie folgt aus:
Piste 10/28 240 Kilowatt
Piste 14/32 340 Kilowatt
Piste 16/34 260 Kilowatt
Summe 840 Kilowatt
Zum Vergleich: Ein Porsche Carrera 911 hat eine Leistung von zirka 270 Kilowatt, ein Wasserkocher in der Regel 2 Kilowatt.
Die Lebensdauer eines Feuers beläuft sich auf ungefähr 4000 Stunden. Auch dies ist abhängig von der Betriebsdauer und dem Feuertyp. So werden beispielsweise die Feuer auf der Mittellinie («Center Line») nach zirka einem Jahr alle ausgetauscht.
Die Pistenbefeuerung wird ungefähr 300 Stunden pro Monat betrieben. Die Energieeinsparung ist daher ein wichtiges Thema. Der Flughafen Zürich plant in den kommenden zwei bis drei Jahren eine Sanierung der Piste 10/28 und rüstet abschnittsweise auf LED-Leuchtmittel um. Die elektrische Leistung würde dadurch um mindestens 70 Prozent reduziert.
Das Feueratelier
Thomas Knöfler erzählt, was es mit der Reparatur von kaputten Feuern auf sich hat.
Dem Wetter zum Trotz
Lorenzo Gomez, Mitarbeiter Elektro der Flughafen Zürich AG, wechselt ein kaputtes Feuer aus.
Elektriker Plus
Die Mitarbeitenden verfügen in der Regel über eine Grundausbildung als Elektriker. Die Fortbildung – eine Mischung aus Praxis und Theorie – geschieht mithilfe interner Schulungsprogramme. Dabei lernt ein Neuankömmling die Bedeutungen und Funktionen der einzelnen Feuer. Er läuft anfangs mindestens ein Jahr mit einem erfahrenen Mitarbeiter mit, bevor er selbständig arbeiten und den Pikettdienst übernehmen kann. Es werden nur Mitarbeitende eingearbeitet, die neu am Flughafen Zürich in der Elektroabteilung arbeiten. Im Jahr 2017 sind es zwei.
Das Erwachen
Impressum
Raphaela Marty, Andreas Bartholdi
Projektorganisation, Interview, Text, Audio
Raphaela Marty
Fotos, Grafik, Videos
Andreas Bartholdi
Projektleitung
Paola Pitton
Gesamtverantwortung
Robert Hansen
Chefredaktor www.derarbeitsmarkt.ch
Kontakt redaktion@derarbeitsmarkt.ch
mail@raphaela-marty.ch
andy-bartholdi@kreativ-fotografie.ch
© «der arbeitsmarkt», Juni 2017