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Berufsporträt Velokurier

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Die Fahrt

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• Alter: 30

• Motto: «Geniesse das Leben!»

• Als Velokurier unterwegs: seit einem halben Jahr

• Arbeitspensum: 70 Prozent oder etwa 30 Stunden pro Woche

• Gefahrene Distanz pro Woche: 300 bis 500 Kilometer

• Distanzrekord an einem Tag (8 bis 18 Uhr): 134 Kilometer

• Bussen als Velokurier: 1 (auf Trottoir gefahren = 40 Franken)

• Aussergewöhnlichstes Transportgut: Gewebe aus einer Brustamputation und Fett aus einer Fettabsaugung

• Lieblingsstrecke: überall dort, wo es bergab geht

• Gefährlichste Strecke in Zürich: Bellevue (wegen der Baustellen)

• Geplatzte Schläuche: anfangs einer alle zwei Wochen (jetzt guter Pneu mit Pannenschutz)

• Schlimmste Unfälle als Velokurier: nur Schürfverletzungen










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• Arbeitszeit: 8 bis 18 Uhr

• Netto-Fahrzeit: 4 Stunden 33 Minuten 28 Sekunden

• Fahrstrecke: 114,81 Kilometer

• Durchschnittliche Geschwindigkeit: 24,39 km/h

• Maximale Geschwindigkeit: 54,92 km/h

• Niedrigster / höchster Punkt: 403 / 527 Meter über Meer

• Höhendifferenz bergauf / bergab: 890 / 856 Meter

• Durchschnittliche Herzfrequenz: 124

• Minimale Herzfrequenz: 73

• Maximale Herzfrequenz: 194

• Energieverbrauch: 4135 Kilokalorien










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Der Beruf

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• Alter: 24

• Motto: «Alles, was passiert, passiert aus einem bestimmten Grund»

• Als Velokurierin unterwegs: seit knapp einem Jahr

• Arbeitspensum: 9 Stunden pro Woche

• Tätigkeit neben den Kuriereinsätzen: arbeitet bei der ZHAW im Bereich Forschung und Lehre

• Anzahl Bussen als Velokurierin: keine

• Lieblingsstrecke: nach Wiedikon und generell bergauf

• Geplatzte Schläuche: einmal gleich vier in einer Woche, sonst keine

• Unfälle als Velokurierin: bislang keine











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--- Was muss ich mitbringen?
Die Geschäftsleitung der Genossenschaft Veloblitz in Zürich fasst die Anforderungen an Fahrerinnen und Fahrer in spe wie folgt zusammen:

• Kundenfreundlichkeit und Dienstleistungsbewusstsein
• Zuverlässigkeit
• Gute Stadtkenntnisse
• Interessiert an einer längerfristigen Verpflichtung
• Mental und körperlich belastbar
• Sattelfest in deutscher Sprache
• Solides Velo

Eine Altersbeschränkung gibt es nicht. Der älteste Kurier beim Veloblitz ist beispielsweise 52 Jahre alt.

--- Wie werde ich eingearbeitet?
Der Berufseinstieg erfolgt nach dem Learning-by-doing-Prinzip und mit Hilfe betriebsinterner Schulungen und Dokumentationen. Probefahrten mit erfahrenen Kurieren erlauben es, die Abläufe der Kurierarbeit kennenzulernen.

--- Wie viel verdient man im Schnitt?
Bei der Genossenschaft Veloblitz verdient eine Kurierin oder ein Kurier um die 25 Franken pro Stunde. Je nach Schicht ist das Salär definiert als Umsatzbeteiligung (beispielsweise 46 Prozent des Preises eines Auftrags) oder als fixer Stundenlohn.

--- Was wird transportiert?
Fahrradkuriere befördern von Akten bis Zellproben alles, was in den wasserdichten Kurierrucksack oder auf ein Lastenvelo passt: Glace, Blumen, Weinflaschen, Schlüssel, Brillen, Papiere jeder Art – aber auch einmal eine Waschmaschine oder eine Betonplatte.

--- Wie werden die Aufträge erteilt?
Aufträge werden vor allem via Funk übermittelt, manchmal aber auch mit einem Telefonanruf. Bei der Disposition wird berücksichtigt, welcher Kurier gerade welchen Auftrag bearbeitet und welche Aufträge dazu passen würden. Zudem wird versucht, die Aufträge möglichst gerecht zu verteilen. An einem Arbeitstag von 8 bis 18 Uhr (mit einer Stunde Pause) können für einen Kurier 20 bis 30 Auslieferungen anfallen.

--- Wie finde ich mein Ziel?
Die Kuriere müssen Adressen selber finden und können sich aus Zeitgründen in den allermeisten Fällen nicht auf elektronische Navigationshilfen verlassen. Im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen werden Informationen über Abkürzungen, Verkehrsbehinderungen und dergleichen mehr ausgetauscht.










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Das Besondere

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• Alter: 23

• Motto: «Ride or die

• Als Velokurier unterwegs: seit über vier Jahren

• Arbeitspensum: 40 Prozent oder etwa 20 Stunden pro Woche

• Tätigkeiten neben den Kuriereinsätzen: Berufsmaturschule und Arbeit in einem Gastronomieunternehmen

• Gefahrene Distanz pro Woche: mehr als 200 Kilometer

• Distanzrekord an einem Tag (8 bis 18 Uhr): 150 Kilometer

• Bussen als Velokurier: zwischen 15 und 20 (die meisten gibt es bei Trottoirs, Rotlichtern und Einbahnstrassen)

• Lieblingsstrecke: nach Gockhausen und zum Zoo (wegen der Sicht hinunter auf die Stadt)

• Gefährlichste Strecke in Zürich: die Langstrasse am Wochenende = Verkehr, Partyvolk und Scherben

• Geplatzte Schläuche: pro Jahr 20 bis 30

• Schlimmste Unfälle als Velokurier: bis jetzt keine

• Schönstes Erlebnis: Bub fragt seinen Vater: «Was macht dieser Mann auf dem Velo?» – Vater antwortet: «Das ist ein Strassencowboy!» (Anekdote eines Kollegen)










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Dominik Grolimund: «Auch Leute mit Doktortitel sind als Velokuriere unterwegs»

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Die «Blauen Radler» gab es schon vor 100 Jahren in Zürich. Sie waren die ersten reinen Fahrradbotendienste der Schweiz.

In der Nachkriegszeit verdrängten Autos und Motorräder immer mehr die Velokuriere von den Strassen. Motorfahrzeuge galten als fortschrittlich und moderner. Erst als in den 80er-Jahren Umweltbewusstsein und Verkehrsüberlastung eine immer grössere Rolle spielten, erlebten die Velokuriere einen neuen Aufschwung.

--- 1988 bis 1989
Der erste moderne Velokurierdienst der Schweiz wird in Luzern gegründet. In Bern, Zürich und Thun werden nachfolgend die nächsten gegründet.

--- 1990
Gründung des Verbandes der Schweizer Velokuriere (VSV).

--- 1992
In Zürich gibt es bereits drei Velokurierfirmen. Alle neun in der Schweiz tätigen Unternehmen erwirtschaften zusammen einen Jahresumsatz von 1,8 Millionen Franken.

--- 1999
Die siebten Fahrradkurier-Weltmeisterschaften finden in Zürich statt. Organisiert werden sie von erfahrenen Mitarbeitenden des «Veloblitz» und des «Flash».

--- 2013
Zum zweiten Mal finden die Velokurier-Weltmeisterschaften in der Schweiz statt. Dieses Mal in Lausanne.

--- 2015
Heute existieren in der Schweiz 20 Velokurierfirmen. Die grösste Schweizer Velokurierfirma mit 80 Festangestellten ist die Genossenschaft «Veloblitz» aus Zürich.

(Quelle: www.fahrradkurier.ch)










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Impressum

Konzipiert und realisiert zwischen Februar und Mai 2015 von Veronika Ebner, Thomas Hügli, Chantal Merz und Renato Rosic.

Projektarbeit im Rahmen des Werkstatt-Kurses «Multimediale Beiträge konzipieren und realisieren» an der SAL Höhere Fachschule für Sprachberufe (Zürich) im Frühlingssemester 2015. Coaching und Redaktion durch Robert Hansen, FAU – Fokus Arbeit Umfeld (Zürich).

© Texte, Bilder, Videos: Veronika Ebner, Thomas Hügli, Chantal Merz und Renato Rosic

© Musik: Scomber – Summertime to Go / Lizenz: CC BY-NC 3.0 / Originalsong gekürzt durch Renato Rosic

© Kartenmaterial: GeoBasis-DE/BKG / Google / Suunto

Das Projektteam dankt der Geschäftsleitung und allen Mitarbeitenden der Genossenschaft Veloblitz in Zürich für ihre Unterstützung.

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